Horst Gunkel: Die Jesus-Trilogie - Band 2: Jesus - die Jahre 30 - 96 - Kapitel 5                                            letztmals bearbeitet am 01.09.2025

Die fett und kursiv gedruckten Begriffe sind am Ende der Seite erläutert.
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  5 - Die Ethik Jesu



Als Jesus mit einer großen Menge von Anhängern wieder von Galiläa nach Judäa gekommen war, sprachen ihn Pharisäer an, sie versuchten ihn aufs Glatteis zu führen und fragten: „Ist’s erlaubt, dass sich ein Mann aus irgendeinem Grund von seiner Frau scheidet?“1

Jesus antwortete ihnen, wie nicht anders zu erwarten ist, mit einem Satz, der für die christliche Eheschließung fürderhin von geradezu essentieller Bedeutung war: „Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“2

Nun aber führten die Pharisäer die Tatsache an, dass Moses die Scheidung durch einen Scheidebrief erlaubt habe. Da allerdings grenzt sich Jesus von Moses deutlich ab: „Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Unzucht, und heiratet eine andere, der bricht die Ehe.“3 Und das ist bis heute die offizielle Haltung der katholischen Kirche.

Kurz darauf kamen Kinder zu Jesus, was die Jünger offensichtlich nicht gut fanden, denn Matthäus schreibt, dass die Jünger die Kinder deswegen `anfuhren´. „Aber Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich. Und er legte die Hände auf sie und zog von dort weiter.“4

Als nächstes tritt ein junger Mann an Jesus heran und fragt, an welche ethischen Regeln er sich halten solle. Jesus „sprach: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; ehre Vater und Mutter und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“5

Er zitiert also nicht einfach den Dekalog, also die Zehn Gebote, die auf Moses zurückgehen, sondern beginnt mit vier der fünf Vorsätzen, die der Buddha Laien gegeben hatte (nur den fünften, der vor den Geist trübenden Mitteln warnt, lässt er weg, schließlich trank Jesus selbst Wein). Und anschließend gibt er eine abgespeckte Version der buddhis­tischen Praxis der Metta Bhāvanā, der Liebenden Güte. Diese Praxis ist hier insofern abgespeckt, als dieses Wohlwollen nur gegenüber den Eltern und dem Nächsten verlangt wird. (An anderer Stelle propagiert Jesus auch die Feindesliebe, hier jedoch nicht.)

Aber jetzt wird es interessant! -Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten; was fehlt mir noch?“6 Und zur großen Verwunderung aller erklärte Jesus nun: „Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach! Da der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter. Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen. Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr7 gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.“8

Auch hier verfährt Jesus genau wie der Buddha. Dieser gab die fünf Vorsätze für Laien – von denen Jesus oben vier aufzählte – wer mehr wollte, wer den Pfad, den der Buddha aufgezeigt hatte, bis zum Ende gehen wollte, von dem wurde erwartet, dass er (oder sie) allen weltlichen Besitz hinter sich lässt und als Mönch bzw. Nonne in die Hauslosigkeit zieht – so wie dies ja auch Jesus und seine Jünger taten.

Die bekannteste Episode zur Ethik ist sicher die mit der Ehebrecherin. Dies ist eine Stelle, in der der Evangelist Johannes in einer solch schönen poetischen Klarheit schreibt, dass man diesen Text eigentlich ohne weitere Erläuterung lesen kann, ich gebe ihn daher hier im Wortlaut des Evangeliums wieder:

Jesus aber ging zum Ölberg. Frühmorgens aber kam Jesus wieder in denTempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. Mose hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? Das sagten sie aber, um ihn zu versuchen, auf dass sie etwas hätten, ihn zu verklagen. Aber Jesus bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie ihn nun beharrlich so fragten, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie das hörten, gingen sie hinaus, einer nach dem andern, die Ältesten zuerst; und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand. Da richtete Jesus sich auf und sprach zu ihr: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt? Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.9

Auch hier ist es natürlich so, dass dies trotz der wörtlichen Rede kein genaues Protokoll des Ablaufs einer Szene ist, die etwa 80 bis 100 Jahre vor der Niederschrift stattgefunden haben soll. Vielmehr hat Johannes einen Vorfall genommen und ihn gewissermaßen lehrstückhaft für eine Ethik im Sinne Jesu dargestellt. Was war geschehen? Offensichtlich hat der Ehebruch stattgefunden, er wird von niemandem, auch nicht von der Beschuldigten bestritten. Es tritt auch niemand auf, der behauptet, Ehebruch sei keine Sünde. Es bestreitet auch niemand, dass nach dem Tenach auf Ehebruch (natürlich nur, wenn er durch die Frau begangen wurde!) die Todesstrafe stünde. Es steht also die etablierte jüdische Ethik, vertreten durch die Schriftgelehrten und die Pharisäer, gegen die neue Ethik Jesu, die christliche Ethik (im Sinne Jesu!). Und was ist das Neue? Es gibt Vergebung. Es gibt auch die Chance auf Bewährung („Geh hin und sündige nicht mehr“). Und es gibt die Selbstreflexion: `Bin ich ohne Sünde?´.

Was mir besonders auffiel, als ich diesen Text erstmals im Wortlaut las, war die absolute Unaufgeregtheit Jesu in so etwas wie einem Prozess mit einer möglichen anschließenden Hinrichtung. Jesus – ein Vertreter einer strengen Ethik – ist weder der Ankläger, noch wirft er sich als Anhänger der Barmherzigkeit wie ein flammender Verteidiger für die Beschuldigte in die Presche. Er ist vielmehr ganz ruhig, schreibt etwas in den Sand und tut so, als sei er ganz unbeteiligt. Dann jedoch gelingt es ihm durch einen einfachen Anstoß zur Selbstreflexion die Handlung zum Kippen zu bringen: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“

Eine wunderschöne, lehrbuchhafte Darstellung eines möglicher­weise ähnlich abgelaufenen Vorfalls – ganz große Poesie!

Und ebenso wie Jesus hier auf die Selbstreflexion – oder wie es in meinem Kommunionsunterricht 1960 hieß: die Gewissens­erforschung – ein entscheidendes Gewicht gelegt hat, so ist die Selbstverantwortung gefragt. Im Markusevangelium klingt das so: „Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte; sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist’s, was den Menschen unrein macht.“10

Offensichtlich verstanden weder seine Jünger noch die anderen Anwesenden, was er damit meinte, denn es wird zweimal nachgefragt, schließlich erläutert er: „Versteht ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht unrein machen kann? Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen heraus die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschwei­fung, Missgunst, Lästerung, Hochmut, Unvernunft. All dies Böse kommt von innen heraus und macht den Menschen unrein.“11

Jesus appelliert also an die Selbstverantwortung der Menschen und er liefert eine ganze Liste von `unreinen´ Eigenschaften. Und wenn man diese Liste genau untersucht, stehen dahinter die drei Wurzelübel, die der Buddha nennt, Jesus hat sie weiter aufgefächert, um den etwas begriffsstutzigen Zuhörern eine ganze Palette von möglichen Verfehlungen zu liefern, aber es sind im Kern diese drei Wurzelübel, die schon der Buddha benennt: Gier, Hass und Verblendung, nämlich:

Gier:                 böse Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Ehebruch,
                          Habgier, Arglist, Ausschweifung, Missgunst, Hochmut

Hass:                 böse Gedanken, Mord, Bosheit, Arglist, Missgunst,

                          Lästerung

Verblendung: böse Gedanken, Lästerung, Hochmut, Unvernunft



Es gibt keine spezielle Lehrrede Jesu zur Ethik, zumindest keine die überliefert ist. Mitunter wird die Bergpredigt als so etwas, wie die Kernbotschaft des Neuen Testaments angesehen. Allerdings ist es in der theologischen Wissenschaft inzwischen klar, dass es niemals `die Bergpredigt´ gegeben hat, vielmehr sind unter diesem Titel ganz viele grundsätzliche Aussagen Jesu zusammengefasst. Ich habe für diesen Abschnitt einige heraus­genommen, die sich ganz klar auf die Ethik beziehen.

Beginnen wir mit dem wohl bekanntesten Satz: „Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.“12
Das ist ein wunderbarer Satz, den ich immer gern verwende, wenn ich Meditation unterrichte, denn wenn wir in
Samādhi sein wollen, in meditativer Vertiefung, dann muss alles Geplapper in unserem Geist aufhören, alles Planen, alle Ängste und Hoffnungen, alles was mit der Zukunft und der Vergangen­heit zu tun hat. Erst wenn der innere Erzähler, der Bedenken­träger und der Hoffende in uns schweigen, erst wenn der plappernde Geist zur Ruhe gekommen ist, dann können wir in eine meditative Vertiefung eintreten, die von Verzückung und Freude getragen ist. Ist der Geist beruhigt, dann sind wir selig. Und die Tatsache, dass dieser Satz ganz am Anfang des Abschnitts steht, der als `Bergpredigt´ bekannt ist, macht die grundsätzliche Bedeutung klar: Das spirituelle Leben wird erst dann wirklich erfolgreich sein, wenn unsere Meditation an Tiefe gewinnt.

Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.“13 

Schon allein das Wort „sanftmütig“ ist wunder­schön, denn es gehört Mut dazu, sanft zu sein. Nur die Feigen flüchten sich in Aggressivität, diejenigen, die nicht den Mut zur Sanftheit haben. Unsere Erfahrung ist aber häufig eine andere. Wir machen die Erfahrung, dass sich die Aggressivität am ehesten durchsetzt. Wäre es da nicht besser gewesen, Jesus hätte darauf hingewiesen, dass die Sanftmütigen das Himmelreich besitzen werden (und nicht das Erdreich)? Mir scheint hier die Hoffnung auf eine baldige Zukunft in dem Wort `werden´ durchzuscheinen. Tatsächlich wollte Jesus zur damaligen Zeit so etwas wie das Reich Gottes auf Erden verwirklichen und auch die frühen Christen glaubten daran. In diesem Satz scheint mir daher die Verblendung durch­zuscheinen, eine kurz- oder mittelfristig erreichbare vollkommene Gesellschaft zu errichten. Das kommt auch in zahlreichen weiteren Absätzen zum Tragen, auf die ich hier nicht eingehen werde.
Erwähnenswert dagegen scheint mir der Abschnitt, der sich mit Wahrhaftigkeit beschäftigt: „Ihr habt weiter gehört, dass zu den Alten gesagt ist: `Du sollst keinen falschen Eid schwören und sollst dem Herrn deine Eide halten.´ Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt (…) Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.“14

      Hier beschäftigt sich Jesus mit den Sprachvorsätzen, genauer mit dem Sprachvorsatz der Wahrhaftigkeit. Man soll sich klar und unmissverständlich äußern. Eine zusätzliche Bekräftigung durch einen Schwur ist nur dann nötig, wenn man davon ausgeht, dass alles andere, was jemand sagt, unwahr, unter­trieben oder übertrieben ist. Sei also ehrlich stehe zu deinem Wort. Sag, wie es wirklich ist!

      Vielleicht der Kernsatz der sog. Bergpredigt, vielleicht der des ganzen Neuen Testaments ist meines Erachtens die Aussage: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben«15 und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“16

      Hier distanziert sich Jesus ganz klar, vom Tenach, vom Alten Testament, von diesem rachsüchtigen und grausamen Denken, das in den Büchern Mose und auch den anderen Büchern des Tenach diesem grausamen Gott JHWH unterstellt wird: Hass. Dem setzt Jesus das Konzept von allumfassender Liebe gegenüber, etwas was in der Sprache des Neuen Testaments, im Griechischen, Agápē (ἀγάπη) genannt wird.

      Damit knüpft er an etwas an, das Kern der buddhistischen Praxis ist, die er in Indien erlernte, dort ist der Begriff für diese allunfassende Zuneigung Metta. Die wichtigste Meditations­praxis, die Jesus in Bhārat Gaṇarājya erlernte und einübte, war die Metta Bhāvanā, in der ganz explizit auch die Feindesliebe eingeübt wird. Leider geht aus den Evangelien nicht hervor, ob Jesus auch – wie der Buddha Retreats und Workshops mit seinen Jüngern abhielt, um diese Geisteshaltungen meditativ einzuüben. Denn viele Dinge helfen nicht, wenn sie nur intellektuell verstanden werden. Sie müssen eingeübt werden, um auch in die Tiefen unseres Bewusstseins einzudringen, hierzu ist eine meditative Praxis letztlich unerlässlich.

      Im Weiteren weist Jesus darauf hin, dass man gute Taten nicht um der Anerkennung willen tun sollte, sondern um ihrer selbst willen. Das gelte für das Almosengeben ebenso wie fürs Beten; schließlich gibt Jesus ein Beispiel, wie man beten solle, es ist das Vaterunser. Und genau an dieser Stelle führt Jesus damit den Begriff Abba (Vater) anstelle des alltestamentarischen JHWH ein: „Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt.”17 Doch schon im nächsten Satz kommt wieder dieser Wunsch nach dem baldigen Reich Gottes auf Erden durch, den ich als die zentrale Verblendung Jesu in diesem Lebensabschnitt sehe: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.”18

      Im nächsten Satz greift Jesus das auf, was für viele Menschen ganz wichtig ist, eine Bitte um eine gesicherte Existenzgrund­lage: „Unser tägliches Brot gib uns heute.”19

      Danach kommt der meines Erachtens schönste Satz dieses Gebetes: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.”20 Hier wird also eine Bitte an das Göttliche mit der aktiven Bereitschaft, genauso großmütig zu handeln, verknüpft. Jesus erläutert diesen Satz im Anschluss an das Gebet auch noch: „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“21 Der letzte Satz lässt diesen „Vater“ als engherzig erscheinen: `Nein, wenn du nicht machst, was ich will, dann mach´ ich auch nicht was du willst.´ Dieses Problem liegt aber daran, dass Jesus hier das Göttliche personalisiert, dass er einen persönlichen Gott erschafft, den er `Vater´ nennt, was eine Projektion seines Geistes ist. Das Göttliche ist aber keine Person.

      Es geht hier schlicht und einfach um die Beschreibung des Karma-Gesetzes: Handlungen haben Folgen, ethisch bewertbare Handlungen haben also auch Folgen. Das Karma-Gesetz ist das Gesetz von Ursache und Wirkung auf der Ebene ethisch bewertbaren Handelns.

      Auch der letzte Satz des Gebetes kann leider nicht meine volle Zustimmung finden: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ Meines Erachtens ist der, der uns in Versuch führt – wenn wir schon diese Personalisie­rung unterstellen – nicht „Gott“, sondern der „Satan“, wie Jesus während seines 40-tägigen Fastens den Versucher bezeichnete. In Wirklichkeit ist da aber keine äußere Macht, die auf uns einwirkt, sondern etwas, das in uns selbst aktiv ist: unsere Gier, unser Hass, unsere Verblendung

Aber vielleicht hat sich Jesus in Wirklichkeit viel differenzierter ausgedrückt als das, was uns die Evangelisten überliefert haben.


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Fußnoten

1 Matt. 19,3

2Matt. 19,6

3 Matt. 19,9

4 Matt. 19,14-15

5 Matt. 19,18-19

6Matt.19-20

7 Nadelöhr“ ist der Name eines der Tore der Stadt Jerusalem, es ist so klein, dass kein erwachsenes Kamel durchgehen kann.

8 Matt. 9,21-24

9 Joh. 8,1-11

10 Mark. 7,14

11Mark. 7,20-23

12 Matt. 5,3t.

13 Matt. 5,5

14 Matt. 5,33-37

15  3. Mose 19,18

16 Matt.5,43-45

    1.  17 Matt.6,9

18 Matt.6,10

19Matt. 6,11

20 Matt.6,12

21 Matt. 6,14-15
        


Erläuterungen

Abba Wenn Jesus Gott anbetete, verwendete er dieses aramäische Wort für „Vater. Er nahm nicht die Anrede JHWH, die im Tenach verwendet wurde. Während JHWH den alttestamen­tarischen strengen Gott, der ursprünglich der Kriegsgott der Juden war, bezeichnet, interpretiert Jesus das Göttliche neu und sieht darin eine milde, verständnisvolle und unterstützende Vaterfigur.

Agápē – (griech.) eine allumfassende, göttliche Liebe die unanbhängig ist von den Eigenschaften dessen, auf den sie sich richtet, gleichbedeutend mit Mettā (auf Pali)

Bharat Ganarajya – (Sprache: Hindi) indische Bezeichnung für Indien

Dekalog – (altgriechisch: δεκάλογος dekálogos) die Zehn Gebote

JHWH – ist der Eigenname des Gottes im Tanach. Da es in der hebräischen Schrift keine Vokale gibt enthält er nur Konsonanten. Ausgesprochen wird er Jahwe, oder auch Jehova.

Karma – im Buddhismus jede absichtlich ausgeführte Handlung. Es wird davon ausgegangen, dass Handlungen Folgen     haben, die (auch) auf den Verursacher zurückwirken. Im Hinduismus hingegen wird meist davon ausgegangen, dass es karmisch heilsam sei,sich an die Regeln und Beschränkungen seiner Kaste zu halten und die Brahmanen (bezahlte) Opfer für einen bringen zu lassen.

Mettā (Pali) eine sehr positive Emotion: Wohlwollen, Zuneigung, (nichterotische) Liebe, oft als „liebende Güte“ übersetzt. Mitunter wird sie auch als „Allgüte“ bezeichnet, denn Mettā soll allen Wesen in gleicher Weise entgegen gebracht werden. Es ist das, was beispielsweise Jesus meint, wenn er sagt, man solle nicht nur seinen Nächsten lieben wie sich selbst, sondern sogar seinen Feind.

Mettā Bhāvanā – Meditation zur Schaffung von Bedingungen damit Mettā entsteht, normalerweise in fünf Phasen geübt (1) Mettā für sich selbst, (2) für einen guten, edlen Freund/Freundin, (3) für eine neutral besetzten Person, (4) für eine schwierige Person (Feind) und (5) für allen fühlenden Wesen.

Pharisäer(altgr.: Φαρισαῖος pharisaios) waren eine theologische, philosophische und politische Schule im antiken Judentum. Sie wurden nach der Zerstörung des Jerusalmer Tempels 70 u. Z. die einzige bedeutende überlebende jüdische Strömung. Vielfach werden sie auch als „Schriftgelehrte“ bezeichnet. Ihre spirituellen Führer wurden als Chachamim („Weiser“) bezeichnet. Sie waren auch Prediger. Im Neuen Testament werden Vertreter der Pharisäer als Heuchlerkritisiert und herabgewürdigt. (nach Wikipedia 19.3.2024)

Retreat – eine Zeit in klösterlicher Abgeschiedenheit

samādhi - „tiefe Meditation, Versenkung, spirituelle Absorbiertheit“

Tanach - oder Tenach (hebr. תנ״ך TNK) ist eine von mehreren Bezeichnungen für die Hebräische Bibel, die Sammlung der heiligen Schriften des Judentums er enthält unter anderem die Tora (Weisung). Das Christentum hat alle Bücher des Tanach - etwas anders geordnet – übernommen. Sie sind das Alte Testament.

Workshop - eine Veranstaltung, in der eine kleinere Gruppe mit begrenzter, kompakter Zeitdauer intensiv an einem Thema arbeitet. Ein Kennzeichen ist dabei die kooperative und moderierte Arbeitsweise an einem gemeinsamen Ziel. (Wikipedia).


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