Horst Gunkel: Die Jesus-Trilogie - Band 2: Jesus - die Jahre 30 - 96 - Kapitel 25                             letztmals bearbeitet am 26.10.2025

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  25 - Was ist das Ziel?



Wir haben einen großen Sprung gemacht ins Jahr 72 u. Z. Amita ist inzwischen Anfang 60, ihre Kinder sind jetzt alle in den 30ern. Nilay hatte von Taxila und Puruschapura geschrieben und viele Jahre später aus Benares, seitdem war er verschollen.

Maria hatte keine Kinder, sie war so etwas wie eine Nonne und lebte mit zwei weiteren Frauen in der Fraueneremitage, was so etwas wie ein kleines Kloster ist, eine halbe Stunde vom Dorf entfernt. Es gab auch eine Männereremitage in der vier Männer lebten, die auch das kontemplative Leben dem in einer Familie vorzogen.

Taracitta und Sunay hatten zusammen drei Kinder, zwei Jungen Karunada (21) und Karunabandhu (26) sowie eine Tochter namens Karunacitta (23). Der Namensbestandteil Karuna weißt auf die enge Beziehung zur Grünen Tara hin.

Der Große Tempel war längst fertig und inzwischen war ein dritter im Bau, der Steinerne Tempel. Der sollte ein Bauwerk sein, das die Jahrhunderte überdauern sollte. Der ursprüngliche Tempel diente nur noch als Schule. Das ehemalige Herrenhaus war jetzt ganz zum Gasthof geworden und statt des Heims der himmlischen Betreuung gab es jetzt Ākāśaloka1, ein neues Gebäude, dessen Erdgeschoss zehn Räume umfasste, und zwar aus Stein, ein erstes Obergeschoss, dessen Außenwände aus Stein waren, war bereits in Bau. Von dem Fernweg, der zwischen dem alten Dorfkern und den neuen Siedlungen durchging, zweigte jetzt die Blumenstraße ab, sie führte zu allen wichtigen Gebäuden und war so etwas wie die Hauptstraße des Dorfes. Ihren Namen hatte sie deshalb, weil dieser Weg an beiden Seiten Blumenbeete hatte, die von einer Gärtnerfamilie gepflegt wurden.

Im Obergeschoss des Gasthofes gab es jetzt einige Gästezimmer, hier konnten zahlende Gäste aufgenommen werden, z. B. von durchreisenden Karawanen oder aber auswärtige Personen, die herkamen, um das Modell der Metta-Sangha zu studieren, weil sie evtl. ähnliche Projekte vorhatten. Einen Dauerbewohner gab es hier, er zahlte den stolzen Preis von einem Goldstück pro Woche für die Vollpension und seinen Wohnraum, den ehemaligen Salon. Dieser Dauerbewohner war niemand anders als Śiva. Der Großkaufmann hatte sich hier vor gut zehn Jahren niedergelassen, es war sein ganz privates, aber luxuriöses Altenteil.

Vieles lief ausgezeichnet, allerdings hatte sich das Problem, dass es manche jungen Leute nach draußen in die Welt zog, verstärkt. Das betraf bei weitem nicht alle jungen Leute. Über die Hälfte von ihnen hatte kein solches Ansinnen, einige weitere waren ambivalent. Aber gewiss ein Viertel der jungen Männer wollte die Welt kennenlernen, was in der jungen Generation zu einem Frauenüberschuss führte. Das war etwas ganz anderes als anfangs, damals gab es hier einen klaren Männerüberschuss, aber da war es ja auch noch ein Abenteuer, hierher zu kommen.

Śiva hatte für heute abend nach der Abendandacht einige Leute zu einem „Gespräch, die Jugend betreffend” in seinen Raum im Gasthof eingeladen. Also versammelten sich die Honoratioren des Ortes bei ihm, das waren Yuz, Amita, Raj, Shanti, Sunay, Jagan und Taracitta.

Ich nehme an, von Nilay gibt es noch immer keine Nachricht?” eröffnete Śiva das Gespräch. Er erntete Kopfschütteln, es waren über acht Jahre seit seinem letzten Brief vergangen, sodass Śiva fortfuhr: „Tragisch, tragisch, man wird das Schlimmste nicht ausschließen können. Fast die Hälfte derer, die uns verlassen haben, sind bislang nicht wiedergekommen und von den anderen wissen wir, dass sie Gefahren dadurch ausgesetzt sind, dass sie die Selbstsucht der Leute da draußen, dies `Friss-oder-Stirb´ nicht aushalten können, dass sie oft daran scheitern, womöglich in der Sklaverei enden.”

Aber worin sollte die Alternative bestehen? Sollen wir sie reif für die Ellbogengesellschaft machen? Wir können auch kein Verbot des Auswanderns erlasssen, das wäre Unsinn, das einzig Mögliche wäre, so etwas wie ein Trainingslager für Ausreisewillige, damit sie nicht jämmerlich umkommen, wie unser Nilay!” sagte Jagan.

Nilay ist nicht tot, er kommt zurück, schneller als du denkst!” das war die eindeutige Ansage von Amita, was die meisten im Raum allerdings für pures Wunschdenken hielten.

In diesem Moment kamen zwei Frauen vom Personal des Gasthofes und brachten Getränke und verschiedene Sorten Obst, das in mundgerechte Bissen geschnitten war. Śiva liebte das großbürgerliche Leben eines Vaiśya, und er hatte nicht vor, das hinter sich zu lassen, daher logierte er im besten Zimmer des Gasthofes.

Sobald die Bedienung gegangen war, begann Śiva seine Idee vorzutragen: „Natürlich hoffen wir alle, dass du recht hast Amita, aber wir müssen dennoch der Tatsache ins Auge sehen, dass nicht wenige der jungen Männer da draußen scheitern und nicht wieder zurückkommen können, sei es weil sie tot sind, weil sie versklavt wurden oder weil sie einfach im Hafen der Ehe gelandet sind. Was wir brauchen, sind Trainingscamps für unsere Leute. Trainigscamps, in denen sie unter Aufsicht lernen können im Dschungel der Großstädte zu überleben.”

Aber es kann doch nicht Ziel sein, sie zu gemeinen Weltlinge zu verziehen!” entrüstete sich Sunay.

Sicherlich nicht. Wenn sie sich allerdings, nachdem sie Stadtluft geschnuppert haben, dafür entscheiden dort zu bleiben, so ist das ihre freie Entscheidung, das zu tun – allerdings mit besseren Chancen, durchzukommen also ohne unser Training. Ich gehe allerdings davon aus, dass mindestens drei Viertel der Teilnehmer dieser Camps zurückkehren werden.”

Raj wandte ein: „Das verursacht allerdings Kosten. Wir haben eine Reihe von Projekten laufen, den Tempelbau, der Ausbau von Ākāśaloka. Außerdem gibt es laufende Ausgaben, die zwar von den Einnahmen gedeckt werden, aber in den letzten drei Jahren konnten keinerlei weitere Rücklagen gebildet werden.”

Śiva nickte: „Ich bin bereit diese Trainingscamps in den ersten drei Jahren voll zu finanzieren. Es ist mein Beitrag zum Gemeinwohl der Metta-Sangha. Mir schwebt ein dreistufiges Verfahren vor. Im ersten Jahr beginnen wir mit einem Haus in unserer Nachbarstadt Kazal. Im zweiten Jahr mit einer weiteren Filiale in Taxila. Im dritten Jahr können wir Puruschapura oder eine andere Stadt dazunehmen.”

Taracitta klatschte vor Freude in die Hände: „Mir ist in letzter Zeit auch eine Idee gekommen, die man leicht mit deiner verbinden könnte. Momentan geht es in diesem Gespräch darum, unseren eigenen Leuten gute Chancen für eine Rückkehr zu schaffen und den dann wirklich doch Ausreise­willigen einen erfolgreichen Start in die Welt da draußen zu ermöglichen. Für mindestens genauso wichtig halte ich es jedoch, junge Leute in der Stadt für unsere Idee, für die Metta-Sangha, zu begeistern. In der Vergangenheit ist das durch deine Karawanen erfolgt, Śiva. Diese neuen Außenstellen von uns in den Städten, diese Filialen, wie du sie nennnst, oder `Botschaften´ beziehungsweise `Ständige Vertretungen´, wie ich sagen würde, könnten ja auch zum Hereinschnuppern in unsere Lebensweise für junge Menschen in der Stadt sein.”

Yuz nickte seiner Tochter anerkennend zu: „Das macht die Sache wirklich rund. Allerdings braucht es dafür einen ständigen Ansprechpartner in jeder diese Botschaften, was die Kosten in die Höhe treibt.” Er blickte zu Raj und zu Śiva.

Rajs Gesicht hellte sich auf: „Wenn wir dort über die Metta-Sangha informieren, wird es viele geben, die das gut finden, aber bei den meisten von denen wird es schlicht nicht in die Lebensplanung passen. Dennoch wären sie vielleicht bereit unser Projekt zu unterstützen. Wir könnten also Spenden sammeln und damit die Außenstellen finanzieren.”

Śiva nahm den Ball auf: „Wenn die zusätzlichen Einnahmen dadurch die zusätzlichen Kosten gerade decken ist das prima, sollten die Ausgaben größer sein, bin ich bereit auch dieses Defizit eine zeitlang zu übernehmen. Sollten die zusätzlichen Einnahmen aber die Kosten übersteigen, dann könnten dadurch weitere Filialen – Entschuldigung, ich meine natürlich: weitere Botschaften – in anderen Städten finanziert werden.”

Raj fragte: „Habt ihr schon personelle Vorstellungen? Ich denke wir brauchen in jeder Botschaft zwei Personen, eine die ständig da ist, und eine, die jeweils mit einer Jugendgruppe dorthin reist und mit ihnen wieder zurückehrt. Außerdem eine Person, die das Ganze koordiniert und auch die finanzielle Abwicklung organisiert. Für letzteres könnte ich sogar schon einen Personalvorschlag machen, wenn das gewünscht wird.”

Wen?” fragte Śiva.

Saira, sie ist die Tochter von Liem und hat bei uns in der Buchhaltung gelernt. Sie hat Interesse, irgendwann seine oder meine Nachfolgerin zu werden und hätte hier Gelegenheit in eine Führungsfunktion hereinzuwachsen.”

Amita nickte: „Eine sehr gute Frau, ich untersütze den Vorschlag, was meint ihr.” Durch allgemeines Kopfnicken war damit die neue Außenbeauftragte der Metta-Sangha bestimmt.



Wir sollten auch jetzt, zwanzig Jahre nach unserem letzten Besuch dort, noch einmal bei den Studienkreisen vorbei­schauen. Bodhi, der Sohn von Yuva, leitet einen dieser Studienkreise. Ich habe diesen ausgewählt, weil dort fast das gleiche Thema behandelt wird, wie seinerzeit im Unterricht Taracittas. Es geht wieder um das Rad des Lebens, allerdings diesmal um den von innen dritten Kreisring  dieser vier konzentrischen Kreise. Bodhis Kurs wird im großen Tempel abgehalten, denn dort ist das Rad des Lebens gut zu sehen, es hat einen Durchmesser von nicht weniger als zehn Fuß und ist von Jagan und seinem Malerteam in hervor­ragender Weise ausgeführt worden.

Der 33-jährige Bodhi, leitet einen Kurs von Männern, die noch weniger als ein Jahr in der Metta-Sangha sind, in diesem Kurs sind Männer und Jugendliche aller Altersstufen vertreten. Unterstützt wird Bodhi dabei von seinem Co-Dozenten, dem 16-jährigen Jai-i, Javāharlāls Sohn.

Bodhi begrüßt zunächst die Teilnehmer: „Guten Tag, Männer der Metta-Sangha, guten Tag liebe Freunde unserer Sangha! Wir hatten uns ja letzte Woche bereits mit dem Rad des Lebens beschäftigt, und zwar mit den inneren beiden dieser vier konzentrischen Kreise. In der Mitte hatten wir die drei Wurzelübel erkannt, Gier, Hass und Verblendung. Und dann hatten wir uns mit dem Karma-Gesetz befasst, welches besagt, dass unsere jetzigen Taten unsere Zukunft bestimmen. Heute sehen wir uns den dicksten der vier konzentrischen Kreise an, der zeigt, in welchen sechs Welten wir wiedergeboren werden können, in welchen sechs Welten wir erscheinen können. Fangen wir am besten oben an, wer von euch will uns denn einmal das obere Bild beschreiben?”- „Ja bitte, Jaspal!”

Der dreizehnjährige Jaspal erklärt: „Ich sehe da vornehme Leute in einer sehr ansprechenden Umgebung, ganz anders als auf den anderen Bildern. Die Menschen im oberen Segment scheinen alle sehr zufrieden zu sein. Eine Person fällt besonders auf, die spielt auf einer Laute. Soll ich auch den Baum ganz rechts bescheiben, der ins nächste Bild reingeht?”

Nein, das ist nicht nötig. Danke, du hast das gut beschrieben. Du hast auch schon einen Vergleich mit den anderen Bildern gemacht, du hast gesagt, in diesem oberen Bild scheint es besonders gut zu sein. Wie nennt man denn einen Ort, wo es optimal zu sein schein?”

Jaspal denkt einen Augenblick nach, dann sagt er: „Wir hatten früher dieses alte Pflegeheim, das hieß Haus der himmlischen Pflege, weil da die Pflege optimal war. Und wenn dieses Bild da oben optimale Zustände darstellt, dann muss das eine himmlischen Gegend sein.”

Prima, Jaspal.”

Einer ruft von hinten rein: „Das ist so ein Ort wie unser Dorf, ist doch auch himmlisch oder?”

Sehr gut, Anik, auch wenn du dich nicht gemeldet hast, aber hier ist es auch himmlisch, man könnte also sagen, diejenigen die hier geboren sind, sind in himmlischen Gefilden geboren worden. Man nennt dieses obere Segment traditionell `die Götterwelt´.”

Diesmal meldet sich Anik und er erhält auch das Wort: „Aber was ist dann mit denen, die hierhergezogen sind, die sind dann nicht in himmlischen Welten geboren aber doch hergekommen, die haben sich eingeschlichen, wie. Ist doch ungerecht oder?”

Im Gesicht von Prem ist Entrüstung zu sehen, er meldet sich mit beiden Händen und Bodhi nickt ihm zu, sodass er loslegen kann. „Also ich bin einer, der nicht von Geburt an hier ist, ich bin erst vor wenigen Monaten hergekommen, eigentlich bin ich aus Taxila, aber ich habe schon als Junge vor ungefähr zehn Jahren von der Metta-Sangha gehört. Meine Eltern wollten davon aber nichts wissen, hatten schon eine Frau für mich ausgesucht und mit deren Eltern einen Vorvertrag bezüglich meiner Ehe abgeschlossen. Ich musste damals nach den strengen Kasten-Regeln leben. Ich habe zehn Jahre in der Familie für mein Recht gekämpft, hierherkommen zu dürfen. Ich habe immer wieder versucht sie zu überzeugen. Erst im letzten Jahr hat uns mein Vater die Genehmigung gegeben, dass ich unter Aufsicht meines Bruders für einen Sommer hierher kommen darf. Der war dann zwar auch von unserer Sangha überzeugt, musste aber wegen Frau und Kind zurück. Da er meinem Vater allerdings hatte versprechen müssen, mich mit zurück­zubringen, sah ich mich verpflichtet mit ihm zurück­zugehen. Dort haben wir dann noch eine Woche diskutiert, mein Vater mein Bruder und ich. Schließlich hat mein Vater gesagt: `Dann geh halt! Aber dann bist du auch nicht mehr mein Sohn. Hiermit enterbe ich dich.´ Weißt du, Anik, ich meine, ich habe mir diesen Platz hier durch meine aufrichtige Haltung und aufgrund meines karmisch reinen Weges zurecht erarbeitet.”

Bodhi sah Anik an, der nickte: „Prem hat recht, er gehört hierher, er hat eine feste Überzeugung und sich – soweit ich das beurteilen lann – in den letzten zehn Jahren karmisch richtig verhalten.”

Bodhi bedankte sich bei beiden und ergänzte dann: „Es ist zu kurz gedacht, wenn wir glauben, `Wiedergeburt´ fände nur nach unserem Tode statt. Deshalb sprechen wir auch eher von `Wiedererscheinen´ anstatt von Wiedergeburt. Oder umgekehrt: Wiedergeburt findet in jedem Moment statt. Wir handeln beständig, sei es mit Taten, mit Worten oder mit Gedanken, und all das beeinflusst unser Karma und damit unser Wieder­erscheinen.” Er blickte zu Jai-i: „Magst du übernehmen?”

Sehr gerne, Bodhi. - Wir kommen dann zum nächsten Bild, rechts von diesem, es ist in dem Rad etwas tiefer, woran man erkennen soll, dass es weniger gut ist. Wer kann uns das Bild denn einmal beschreiben? - Ja bitte, Ranjid.”

Da laufen bewaffnete Männer herum, und zwei wollen den großen Baum umhacken, der bis in die Götterwelt reicht. In dem Baum sind Krieger mit Pfeilen und Bogen, insgesamt ist dies eine sehr kämpferische, eine kriegerische Szene.”

Das hast du gut erkannt, Ranjd, man nennt diese Welt die Welt der Asuras, der wütenden Kämpfer. - Du meldest dich auch Singh, möchtest du noch etwas ergänzen?”

Ja gern, Jai-i, wenn ich die beiden Bilder betrachte, die Götterwelt und diese kriegerische Welt, so sehe ich darin auch die zwei Seiten der Kṣatriya-Kaste. Die Kṣatriyas, das ist der Adel, also diejenigen, die ein eher himmlisches Leben haben. Man bezeichnet sie aber auch als die Krieger-Kaste. Und dieser Baum dazwischen, der scheint so etwas wie der Konfliktherd zwischen zwei Ländern zu sein, die beide von den Kṣatriyas beherrschte werden. Aber es scheint so, dass der Baum, um den es geht, im Lande der Asuras wurzelt, die Zweige oben, die die Früchte tragen, sind aber im Reich dieser Götter, denen es sehr gut geht. Daher kämpfen die Asuras auch um den Baum. Und diejenigen Asuras, die da mit der Axt zugange sind, dünken sich wohl besonders schlau, weil sie kurzer Hand den Baum abhacken wollen. Was aber idiotisch ist, denn dann wird er nie wieder Früchte tragen, weder für die Devas, die Götter, noch für die Asuras.

Das hast du ganz ausgezeichnet analysiert, Singh. Und ich will euch jetzt einmal etwas aus meiner eigenen Lebensgeschichte dazu erzählen. Wir haben in der Metta-Sangha zwar keine Kasten, aber alle von uns, die nicht hier im Ort geboren wurden, gehörten ursprünglich einer dieser Kasten an, ich auch, ich war ein Kṣatriya – jedenfalls in meinen ersten Lebensjahren. Und für diejenigen von euch, die es noch nicht wissen: ich bin der Sohn von Javāharlāl und Amandita. Ich bin der Spross dieser beiden Personen. Javāharlāl war ein Krieger, meine Mutter ist eine Kṣatriya hier aus unserem Dorf, aus der Zeit bevor Yuz und Amita hierher kamen und die Metta-Sangha aufgebaut haben. Eines Tages besuchten meine Eltern – also Javāharlāl und Amandita – deren Eltern, also Jagan und die kranke Sita. Sie kamen damals in ein wirklich himmlisches Ambiente, hier gab es Wohlstand. In ihrer Heimat gab es zwar auch Wohlstand, aber eben auch Gier und Hass, wie das in der Welt der Asuras eben ist. Sie hatten also das wahre Paradies kennengelernt, aber Javāharlāl wollte nicht hier bleiben, wo alle gleiche Rechte haben, sondern zurück in die Kasten-Gesellschaft. Er ging zurück. Er diente im Krieg. Krieg ist die Hölle! Das ist diese Welt hier ganz unten auf dem Bild, die schlechteste von allen Welten. Nach dem Krieg war er ein traumatisiierter Mann! Er schlug meine Mutter und mich! Einmal trat er mich, da war ich gerade zwei Jahre alt, so fest, dass ich gegen die Wand geschleudert wurde. Meine Mutter ist dann mit mir hierher geflohen. Er, der Krieger, verfolgte uns, kam hierher und hackte ihr einen Arm ab. Yuz hat ihn dann gebannt und vertrieben. Er ging nach Hause, wo er zwei Jahre litt: allein, verlassen von Frau und Kind, traumatisiert vom Krieg. So war er zwei weitere Jahre in der Hölle, er wusste weder aus noch ein, so kam er hierher und wollte, dass Yuz ihn mit dem Tode bestraft. Der aber gab ihm eine milde Strafe und hat ihn dann mit Hilfe der gesamten Metta-Sangha zu dem wunder­baren Menschen gemacht, der er heute ist. Und daraus, liebe Freunde, sehen wir: das sind keine Welten, in denen man ein ganzes Leben lang gefangen sein muss. Wir können uns durch unser eigenes Handeln verändern – und durch die Hilfe von anderen, von mit Metta erfüllten Menschen. Und daher gibt es die Metta-Sangha, als Zuflucht für die Leidenden und als Hilfsangebot für andere Leidende!”

Es gab kräftigen Applaus, einzelne Männer standen auf und applaudierten, schließlich standen alle und skandierten: Metta-Sangha! Metta-Sangha! Metta-Sangha!

Jai-i und Bodhi hatten Mühe, die Begeisterung wieder zu dämpfen, was ihnen schließlich gelang.

Ich übernehme mal wieder”, sagte Bodhi, um aus der Begeisterung für Jai-is ergreifendem Vortrag wieder in ein ruhigeres Fahrwasser zu gelangen. „Wir haben jetzt bereits drei dieser Welten, drei dieser Sphären oder vielleicht drei dieser Geisteszustände, in denen wir mehr oder weniger lang gefangen sein können, betrachtet, da bleiben noch drei weitere übrig. Wir hatten ganz oben die Devas, die Götterwelt, dann rechts davon die Asuras, also diese wütenden Kämpfer, manche sagen auch `Titanen´ dazu, und dann ganz unten die höllischen Zustände, da liegt aber noch eine andere Sphäre, ein anderer Bewusstseinszustand dazwischen, jedenfalls auf dem Bild, schlechter als bei den Titanen, aber besser als die Hölle. Wer beschreibt uns diese Sphäre einmal?” Jaspal meldet sich wieder und wird auch aufgerufen.

Das ist eine merkwürdige Welt! Einerseits haben diese Leute ganz dicke Bäuche, andererseits aber sehr dünne Hälse. Manche von ihnen spucken Feuer, aber irgendwie scheint es denen allen nicht gut zu gehen.”

Bodhi nickte: „Du hast recht, denen scheint es nicht gut zu. Ich möchte sogar sagen, dass es denen wirklich nicht gut geht, man nennt dies auch die Sphäre der Pretas, der hungrigen Geister.

Einer meldete sich und fragte: „Heißt das jetzt Geister als so etwas wie Gespenster, oder sind damit Menschen gemeint?”

Bodhi antwortete: „Es ist mit Sicherheit so, dass damit auch Menschen und zwar in einem Geisteszustand des Verlangens gemeint sind, der Gier. Aber es ist nicht das gierige Verlangen gemeint, mit dem wir nach einer langen Wanderung an einem heißen Tag nach einem Becher mit Wasser greifen.”

Prem schien ein Aha-Erlebnis zu haben, Bodhi erteilte ihm das Wort: „Kann das so eine blödsinnige Gier sein, so eine Gier nach etwas, was man gar nicht braucht? Meine Mutter wollte immer schöne Kleider, wir waren nicht arm, und mein Vater kaufte sie ihr. Sie schien immer ganz verrückt nach etwas zu sein, was sie dann auf einer Feier tragen wollte. Aber sowie sie ein solches Kleid hatte, suchte sie nach einem anderen, anstatt einfach zufrieden zu sein.”

Bodhi nickte ihm zu: „Es ist dieses neurotische Verlangen, etwas haben zu wollen, von dem wir uns Glück versprechen, ein Glück, dass dieses Ding – oder auch diese Person – niemals erfüllen kann. Manche Menschen, die genug Geld haben, essen oder trinken zu viel, jagen immer neuen Genüssen nach, aber diese Gier wird nie befriedigt, es muss immer etwas anderes, noch besseres sein. Manche suchen das in Schenken, manche – wie deine Mutter, Prem – in Schneidereien und manche auch in Bordellen. Neurotische Gier sättigt nie. Statt dessen sollten wir nach dem Wahren, dem Echten, dem Schönen, dem Guten suchen.”

Prem sagte: „Also der Dharma ist besser als das breiteste Abgebot in einem Bordell.”

Bodhi schaute etwas süß-sauer drein. „Mein lieber Prem, dieser Satz ist zwar nicht ganz falsch, aber dennoch sollte wir mit dieser Aussage nicht unbedingt für die Metta-Sangha werben.”

Jai-i versuchte wieder mehr Ernst hereinzubringen: „Ich habe euch vorhin vom meinem Vater Javāharlāl erzählt. Nachdem er meiner Mutter den Arm angehackt hatte, ging er ja zurück in seine Heimatstadt. Ich habe vorhin gesagt, es sei die Hölle gewesen. Aber in dieser Zeit hat er auch ganz viel getrunken, er war auch in Bordellen, er hat alles Mögliche gemacht, um seinen Geist zu betören, um vor sich selbst zu fliehen. Er hat für diese neurotische Suche nach etwas, was ihm hilft, sein ganzes Geld ausgegeben, sein Haus verkauft, den Schmuck meiner Mutter, schließlich auch sein Pferd. Er war in einer Welt gefangen, teils Hölle, teils Preta-Welt. Er wollte der Hölle entfliehen und hat dadurch zusätzlich die Preta-Welt betreten.

Aber er war nicht durch und durch schlecht. Es heißt in dieser Welt erscheint ein Buddha, der den Pretas Nahrung von einer Art anbietet, die für sie hilfreich ist. Für Javāharlāl ist dieser Buddha in Gestalt von Yuz erschienen, der ihm die Möglichkeit geboten hat, einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen und hier an den Studienkursen teilzunehmen. Und Javāharlāl hat sich seitdem gutes Karma gemacht.”

Bodhi übernahm wieder und sagte, die nächste der sechs Welten oder Bewusstseinszustände, die etwas besser sei als die Hölle, sei am leichtesten zu erkennen und zu benennen.

Sunil meldete sich: „Das ist ganz offensichtlich die Tierwelt. Und früher, als ich noch nicht hier war, sondern ein Brahmane war, habe ich immer erkärt, wir können im nächsten Leben auch als ein Tier wiedergeboren werden, als ein Hund, ein Vogel oder ein Wurm. Ihr habt aber gesagt - also Jai-i und du, Bodhi, - das könne man auch als Bewusstseinszustand sehen, in dem wir länger oder kürzer sind. Wie kann ich bitte im Bewusst­seinszustand eines Tieres sein? Fange ich dann an zu krähen oder zu wiehern?”

Bodhi musste lachen: „Entschuldige, aber ich habe mir dich gerade vorgestellt, wie du auf dem Misthaufen stehst und krähst! Aber jetzt wieder im Ernst. Wenn wir von einem Lebenszyklus reden, der mit dem Tod endet und dann mit einer Wiedergeburt weitergeht, so kann unser Geist, oder was davon übrig ist, durchaus auch in einem Tier wiedergeboren werden. Aber deine Frage lautet ja eigentlich: `Können wir, die wir ein menschliches Antlitz haben, ein Tier sein; oder noch besser, wann ist unser Geist in einem animalischen Zustand? Welche animalischen Triebe sind in uns? Wann befinden wir uns völlig im Griff von diesen Trieben?”

Navin meldete sich ganz zaghaft: „Also bei Tieren sehe ich drei Triebe, die ihr Leben bestimmen, nämlich das Bedürfnis sich zu ernähren, den Geschlechtstrieb und dann so etwas wie den Lebensverteidigungs-modus, also zu fliehen oder einen Angreifer zurückzuschlagen.”

Bodhi freute sich: „Damit musst du gar nicht so zögerlich sein, das hast du ganz prima analysiert, besser hätte ich das auch nicht hingebracht, und das, wo ich mich schon so lange mit dem Thema befasse! Jetzt versuche das doch einmal auf einen Menschen zu übertragen, wann ist ein Mensch im Tiermodus, wann ist er in seinem Bewusstsein wie ein Tier?”

Navin antwortete: „Wenn wir genug Nahrung und Getränke haben oder sie uns jederzeit besorgen können, wenn wir unser Sexualleben mit unserer Frau genießen – oder auch auf der Jagd nach außerehelichen Abenteuern sind – und glauben, all das sei das Wesentliche im Leben. Und wenn wir dann einfach in Ruhe gelassen werden wollen oder, falls einer unsere behäbige Ruhe stört, ihn fortjagen oder selbst woanders hingehen, nur um das Leben zu genießen.”

Klingt gut”, sagte Bodhi, „aber wo ist der Unterschied zur Götterwelt?”

Navin überlegte einen Augenblick, dann sagte er: „Bei Göttern denkt man nicht in erster Linie ans Essen und an Geschlechts­verkehr, während das bei den Tieren dominat ist. Außerdem müssen die Tiere auf eine gewisse Art arbeiten. Ein Vogel frisst ja nicht nur und vögelt.” Eine leichte Heiterkeit im Saal unterbrach ihn, bevor er fortfuhr: „Nein, mal im Ernst, so ein Vogel ist beständig auf der Nahrungssuche, das ist seine Arbeit. Und wenn er ein Vogelweibchen begatten will, ist erst einmal Nestbau angesagt. Und hinterher kommt der Stress, die Brut zu versorgen. Also das Leben eines Tieres ist viel mehr arbeitsbetont, aber es ist zufrieden, wenn es satt ist, einen Geschlechtspartner hat und nicht angegriffen wird.”

Bodhi ergänzte: „Und das letzte ist der springende Punkt. Die meisten Tiere sind beständig bedroht von anderen Tieren – einschließlich Menschen – die ihnen nach dem Leben trachten. Tier zu sein bedeutet zu fressen und gefressen zu werden. Ein himmlische Idyll ist etwas anderes.”

Sehr schön”, sagte Rai-i, der jetzt wieder übernahm: „dann bleibt noch eine andere Welt, eine andere Sphäre, ein anderer Bewusstseinszustand, wer beschreibt uns diese letzte Sphäre? - Ja, bitte, Avan!”

Das letzte scheint die Menschenwelt zu sein. Ich sehe dort Menschen bei der Arbeit, einer meditiert, einige scheinen unterrichtet zu werden und in einem Haus befindet sich auch ein Paar im Bett. Das wirkt alles ganz normal, nicht neurotisch. Das könnte unser Dorf sein. Allerdings frage ich mich dann, wo ist der Unterschied zur Götterwelt?”

Hast du in der Götterwelt eigentlich auch Leute arbeiten sehen?”

Nein, abgesehen von dem einen, der die Laute spielt, über den haben wir vorhin noch gar nchts gesagt.”

Richtig, Avan, den hatten wir ausgespart, zu dem kommen wir noch. Also zunächst einmal scheint in der Götterwelt Arbeit kein großes Thema zu sein, in den Menschenwelt schon. Es kann sich ja jeder von euch einmal fragen, ob er sich unter diesen Umständen eher in der Götter- oder Menschenwelt sieht. Natürlich wäre das auch ein gutes Thema für die anschließende Arbeit in den Kleingruppen. Das Entscheidende ist, glaube ich, dass in der Sphäre der Menschen alles nicht da ist, was in den anderen Sphären dominant ist. Wenn wir in wirklich menschlichen Bewusstseinszuständen sind, dann fühlen wir uns nicht wie in der Hölle, wir sind auch nicht von neurotischem Verlangen getrieben wie die Pretas, wir sind auch nicht Gefangene unserer Triebe, wie die Tiere, und wir sind auch keine wütenden Kämpfer wie die Asuras. Wir sind allerdings auch nicht von allen Sorgen befreit wie die Devas, die Götter. Und wenn alle diese Probleme nicht da sind, dann können wir uns unserer spirituellen Entwicklung widmen, können zu immer voll­kommeneren Menschen werden, letztlich sogar zu einem vollkommen Erwachten. Daher erscheint in vielen dieser Darstellungen ein Buddha und bietet den Menschen den Bettelstab und die Bettelschale an, das Zeichen der Mönche, es soll heißen: wir können jetzt praktizieren, wir können an uns arbeiten. Unser ganz besonderer Vorteil hier in der Metta-Sangha ist, wir müssen gar nicht ins Kloster gehen und Mönch werden. Wir können hier in der Welt der Menschen praktizieren und uns vervollkommnen.”

Avan medldete sich aber erneut: „Jetzt wissen wir immer noch nicht, was der Buddha mit der Laute in der Götterwelt macht.”

Ach so, ja: der spielt ihnen das Lied vom Tod.”

Das Lied vom Tod???”

Raj-i schaltete sich ein: „Bodhi meint das Lied von der Vergäng­lichkeit. Vergänglichkeit bedeutet auch, dass etwas zu Ende geht, dass der Tod früher oder später kommt. Wem es so gut geht, wie den Devas auf diesem Bild, der könnte auf die Idee kommen, nicht zu praktizieren, nicht an der eigenen spirituellen Entwicklung zu arbeiten. Aber auch das Leben der Götter ist endlich und endet mit dem Tod. Auch der schönste, sorgenfreie Bewusstseinszustand geht vorbei. Wenn wir also in so guten Bedingungen sind, wie diese Götter, kann es sein, dass wir die Zeit verpassen, an uns zu arbeiten. Und wenn wir das nicht tun, landen wir früher oder später wieder in anderen Bewusstseins­zuständen. Deshalb ist es wichtig, die guten Bedingungen, die wir hier haben, zu nutzen!

Bodhi ergänzte: „Ich möchte euch ein Beispiel geben: Vor 50 Jahren lebte hier eine junge Frau, Sita, sie gehörte der Kaste der Katriya an und musste nicht arbeiten, sie hätte Zeit gehabt zu praktizieren, tat es aber nicht. Die Zeit verging und sie gelangte in höllische Zustände, allgemein wird gesagt, sie sei von einem Dämon besessen gewesen. Das kann passieren, wenn wir nicht an uns spirituell arbeiten. Daher erinnert uns der Buddha mit der Laute an unsere Vergänglichkeit: Nutze die Zeit, arbeite an deinem Geist, nur das kann dich davor schützen in andere, auch in höllische Bewusstseinszustände. zu fallen.” Dann nickte er Jai-i zu, der das Schlusswort sprach.

Da haben wir bestimmt ganz viel Gesprächsstoff für unsere anschließenden Gespächsrunden, denn nur durch diesen Austausch sind wir davor sicher, zu falschen Interpretationen zu kommen. Die eigene Reflexion ist wichtig, aber mindestens genauso wichtig ist auch die Reflexion mit anderen, die sich mit den gleichen spirituellen Themen beschäftigen2. In diesem Sinne wünsche ich euch tiefgreifende Erkenntnisse in den folgenden Gesprächen.”


Am nächsten Tag traf ein Reiter ein, er fragte nach Yuz und bekommt die Auskunft, dass der Rat gerade im Gasthof tage. Der Reiter begibt sich dorthin: „Ich bedaure eurer Zusammen­kunft zu stören. Ich wollte euch mitteilen, dass eine Gruppe von zwanzig neuen Siedlern heute eintrifft, sie kommen aus einem anderen Landesteil von Bhārat Gaṇarājya, ziemlich weit gegen Sonnenaufgang, und sie waren drei Monate unterwegs.”

Wann werden sie eintreffen?” fragte Yuz.

In etwa zwei bis drei Stunden.”

Gut, dann setze dich da vorn an den Tisch und bestelle dir etwas zu essen und zu trinken. Aber vorher bring dein Pferd noch zum dem Stallburschen da hinten, er wird das Pferd trocken reiben und ihm Wasser und Hafer geben. Wenn wir mit unseren Beratungen fertig sind, werde ich zu dir kommen.”

Yuz hatte ihm extra einen weit entfernten Tisch zugewiesen, da der Rat ein etwas brisantes Thema beraten wollte. Kaum war der Reiter gegangen, sagte Yuz daher. „Kommen wir jetzt zu dem Punkt `Notschatz´, den ich angekündigte habe. Dabei geht es darum, dass wir einen Teil unseres Vermögens auslagern, ich dachte an die Größenordnung von etwa 30 Gold und 50 Silbermünzen. Ich weiß natürlich, dass unser jetziges Versteck sowohl im Fall eines bewaffneten Raunbüberfalles als auch im Kriegsfall hinreichend sicher ist. Dennoch erscheint es mir sinnvoll, einen Teil auszulagern und zwar für den folgenden Fall...”

Wir verfolgen die weiteren Erörterungen des Rates jetzt nicht, denn dieser tagte geheim; stattdessen machen wir einen Sprung von gut anderhalb Stunden, also bis zum Ende der Sitzung.

Gut, meine Lieben, schön, dass wir das regeln konnten, ich werde mich jetzt zu dem Reiter begeben und hören, was es mit diesen neuen Siedlern auf sich hat,” so beendete Yuz die Ratssitzung und wollte nun zu dem Reiter gehen.

Und ich werde dich begleiten”, ergänzte Amita, Yuz sah sie daraufhin fragend: „Nanu, sonst überlässt du mir doch immer die Angelegenheit mit den neuen Siedlern?”

Richtig Yuz, normalerweise ja, aber ich habe seit einigen Tagen ein Gefühl, das sich inzwischen zu einer Gewissheit gesteigert hat, dass diese Ankunft für mich genauso wichtig ist wie für dich.”

Du sprichst in Rätseln, Amita.”

Es ist doch so, ich bin eher für die Organisation der spirituellen Veranstaltungen zuständig, zu den Vorbesprechungen kommst du meist gar nicht. Aber wenn beispielsweise dein Apostel Thomas käme, würde ich dich selbstverständlich hinzuziehen.”

Aha, und du erwartest, dass du auch so einen Thomas hast und der kommt heute?”

Das nicht, mein Lieber, besser!” Manchmal, so fand Yuz, sprach seine Frau in Rätseln. Sie waren inzwischen am Tisch des Reiters angekommen: „Na, werter Reiter, gesättigt?”

Ja, es war ausgezeichnet! Ich heiße übrigens Naresh. - Aber sagt, die Bedienung meinte, es koste nichts, habt ihr mich vielleicht eingeladen?”

Mein lieber Naresh, es ist viel besser. Ihr seid hier bei der Metta-Sangha. Innerhalb der Sangha haben wir kein Geld.”

Kein Geld, wie kommt ihr damit zurecht, gibt es denn keinen Streit?”

Nun mischte sich Amita ein: „Gäbe es Streit, wären wir nicht die Metta-Sangha. Wenn wir über etwas unterschiedliche Meinungen haben, dann besprechen wir das, bis es eine für alle Beteiligten annehmbare Lösung gibt. Und hinsichtlich der Verteilung von Gütern gilt bei uns: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!”

Das klingt ja so ähnlich, wie es unser Prophet verkündet hat!” freute sich Naresh, doch Yuz schreckte zurück: „Ihr habt einen Propheten?”

Naja, ich nennen ihn den `Propheten´, weil er so auftritt, wie man das von einem Propheten erwartet, alle nennen ihn den Propheten, er würde das zurückweisen, daher reden wir ihn mit `Bhante´ an. Seinen ursprünglichen Namen habe ich vergessen.”

In diesem Moment waren die Geräusche von Zugtieren und Wagen zu hören, alle standen auf und gingen die Blumenstraße entlang Richtung der Fernstraße, nur Amita rannte geschwind, so gut sie das mit ihren gut 60 Jahren eben konnte, voran. Der Abstand zu ihr war jetzt fast 100 Schritt, als auch die Ankommenden in die Blumenstraße einbogen. Amita fiel einem der Männer um den Hals, einem Mönch! Dann einem zweiten, der allerdings kein Mönch war! Was sollte das? Jetzt rannte auch Yuz los!

Noch bevor er die Gruppe erreichte kamen ihm die Tränen. „Nilay, mein Sohn Nilay, dass ich dich wiedersehe!” Nun fielen sich die beiden Männer, der Vater und der verlorene Sohn, in die Arme. Sie beteuerten sich gegenseitig ihrer unglaublich großen Freude. Dann drehte sich Yuz um und erschrak zunächst, seine Frau in den Armen eines anderen Mannes zu sehen, der etwas jünger war als er selbst, aber doch wohl etwas älter als Amita. Dann erst er kannte er ihn: „Nilay! Wenn ich mit allem gerechnet hätte, aber nicht dich jemals wiederzusehen! Das ist doch weit über 30 Jahre her, vielleicht 40! Wie habt ihr euch nur gefunden, Nilay und du?”

Inzwischen waren auch die beiden Geschwister des jüngeren der beiden Nilays eingetroffen, Taracitta und Maria, und begrüßten ihren Bruder. Bei so viel Familienzusammenführung hatte keine der genannten Personen viel Zeit für die übrigen Siedler, sodass Raj die Organisation übernahm: „Sunay, schlage den großen Gong, und verkünde, das jetzt im ganzen Dorf Feierabend ist, dann weise den Gasthof an, alles für eine Feier zu richten. Shanti, hole die Stallburschen, damit sie sich um die Tiere kümmern. Ich werde die Führung der Angekommenen übernehmen. Und ihr, Yuz und Amita, kümmert euch erst einmal nur um eure Familie!”

Am ihrem Familientisch im Gasthof versammelten sich daher Yuz, Amita, Taracitta, Maria, die beiden Nilays, Shanti und Mohit sowie Sunay und natürlich die Enkelkinder, diesmal mussten zwei Tische zusammengerückt werden.

Natürlich musste Nilay, also der jüngere der beiden Nilays, erzählen. Er berichtete vom Kloster in Puruschapura, in dem er als Novize war, von Taxila und von einigen anderen Orten, in denen er war, kam dann aber zum Kern des ganzen langen Abenteuers: „Nachdem ich die heiligen Stätten besucht hatte, Bodh Gaya, Benares, Rājagṛha usw., zog es mich dahin, wo ihr euch kennengelernt habt, Vater und Mutter. Ich ging ins Kloster `Weiße Wolke´, wo ich gut zehn Jahre blieb. Ich wurde ordiniert...”

Jetzt erst fiel es seiner Mutter auf: „Oh ja, entschuldige, ich habe dich die ganze Zeit als meinen Sohn betrachtet, aber du bist ja ein Mönch, wie heißt du eigentlich jetzt?”

Devamitta!”

Devamitta???” kam es gleichzeitig aus dem Mund von Yuz und Amita. Dann fragte Yuz nach: „Warum um alles in der Welt eigentlich gerade Devamitta?”

Mein, Abt, ein sehr alter Mann namens Aryamitta, hat mir diesen Namen gegeben. Er sagte, ich erinnere ihn an einen früheren Mönch, mit dem er befreundet war, an Devamitta.”

Du weißt schon, dass ich dieser Devamitta war?” fragte Yuz jetzt.

Ja, aber da ich Aryamitta dies nicht gesagt hatte, und da er es vermutlich als unschicklich ansah, dass ein früherer Mönch Kinder bekommt, habe ich es ihm nicht gesagt. Was ich viel wichtiger fand, er bat mich eine alte Gewohnheit von dir wieder aufleben zu lassen, er bat mich Laien aus der Stadt zu unterrichten.”

Nun übernahm Nilay, der ältere, das Gespräch: „Als ich hörte, dass im Kloster wieder Laien, allerdings nur Männer, unterrichtet wurden, ging ich natürlich hin – und war erstaunt als sich ein Mönch namens Devamitta vorstellte, ausgerechnet dieser Name! Als ich ihn sah, kam er mir unheimlich vor, denn er hatte eine gewisse Ähnlichkiet, mit dir, Devami... - äh, Entschudigung! - ich meine mit dir, Yuz. Aber mir war noch etwas unheimlich. Erst Wochen später erkannte ich es: er hatte auch eine Ähnlichkeit mit meiner Schwester Amita. Da kam mir ein bestimmter Verdacht. Ich habe dann Devamitta, also meinen Namensvetter Nilay, um ein Gespräch unter vier Augen gebeten. So erfuhr ich, das mein jetziger Lehrer Devamitta, in der Tat der Sohn meines früheren Lehrers und meiner Schwester ist. Noch mehr erstaunt war ich, als er mir eröffnete, dass sein bürgerlicher Name Nilay war, und dass er in der Tat nach mir benannt worden war.”

Mohit schwirrte der Kopf: „Vielleicht wäre es ganz gut, wenn wir uns über Namen einigen könnten, ich komme nämlich allmählich durcheinander. Also, wenn ich es richtig verstanden habe hießt du früher Devamitta, als du noch Mönch warst, Yuz. Ist das richtig? Und wie soll ich unseren Heimgekehrten jetzt eigentlich anreden: Nilay oder Devamitta?”

Amita fragte ihren Sohn: „Möchtest du eigentlich Mönch bleiben?”

Auf jeden Fall, aber ich möchte hier wohnen.”

Amita nickte: „Fein, dann kannst du ja in die Männer-Eremitage ziehen, dort wohnen Männer, die ein relativ abgeschiedenes monastisches Leben führen.”

Das wäre toll!” freute sich ihr Bruder.

Und da du seit über zehn Jahren ordiniert bist, nennen wir dich künftig Mahadevamitta, also Devamitta der Große, denn Yuz war nie solange Mönch”, erklärte Amita.

Abgemacht, Mahadevamitta?” fragte Yuz.

Abgemacht!” antwortete Mahadevamitta.

Und wie ging es dann weiter, ich meine, heute seid ihr hier als Siedler angekommen. Wie kommt das?”

Nilay – also Amitas Bruder – antwortete: „Leider ist vor sechs Jahren meine Frau gestorben, inzwischen sind alle unsere Kinder erwachsen. Ich wusste dass Mahadevamittas Mutter meine Schwester war, und er erzählte mir von eurem Sangha-Projekt. Ich war begeistert! Mein Wunsch war es, dorthin zu ziehen! In meiner Begeisterung habe ich das auch anderen kommuniziert, eine Reihe von Männern aus unserer Studiengruppe fanden das gut. Auch meine Tochter. In den nächsten Jahren ist der Plan bei einer ganzen Reihe von uns gewachsen, hierher zu kommen, allerdings gab es auch die Bedenken, dass die Metta-Sangha nicht mehr existiert, es war immerhin vor zwanzig Jahren, dass Mahadevamitta sie verlassen hatte. Also beschloss ein Teil von uns, mit Mahadevamitta zu ziehen und ein anderer Teil wollte abwarten, bis die Nachricht eintrifft, dass es die Metta-Sangha noch gibt. Meine Tochter wohnt jetzt in unserem früheren Haus und wartet dort auf eine Nachricht von uns.”

Jetzt wurde Amita hellhörig: „Heißt das, dass in unserer Heimatstadt noch mehrere Familien darauf warten auch hierher zu kommen?”

Nilay nickte: „Aber nicht nur in unserer Heimatstadt, sondern auch in Pataliputra, denn dorthin hatte ich enge Geschäfts­beziehungen, ich hatte natürlich inzwischen den Handelsbetrieb unseres Vaters übernommen. In Pataliputra haben etwa 30 Familien die Absicht gehabt herzukommen.”

Amita sah Yuz an: „Ich denke, die neuen Siedler sollten sich hier erst einmal einleben, dann könnte man in einigen Monaten einen Gesandten nach Pataliputra schicken. Danach wird es wieder einige Zeit dauern, bis ein neuer Siedlertreck zusammengestellt ist, und sollten diese dann kommen, wäre das in etwa zwei Jahren.”

Sehe ich auch so”, sagte Yuz, „andererseits stößt unsere Metta-Sangha allmählich an die Grenzen, wir sollten uns ernsthaft überlegen, weitere Sanghas an anderen Orten aufzuziehen.”

Amita sah ihn an: „Bitte nicht schon wieder einen riesigen Plan, spiele nicht wieder den Messias! Wenn wir anderen Sanghas Starthilfe geben können gut. Entwickeln müssen sich diese allein, was wir

Eigentlich schade!” Das war wieder typisch Yuz.


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Fußnoten

1 Das Wort Ākāśaloka bedeutet „Himmlische Heim”.

2 Das gilt übrigens auch für Leser/innen. Nur allzu leicht kommen wir zu Vorurteilen oder einseitigen Betrachtungsweisen, wenn wir so etwas lesen. Hier ist es sinnvoll, sich mit anderen, auch mit Erfahreneren, auszutauschen, sich vielleicht einer Gruppe anzuschließen, die gemeinsam betrachtet wie achtsam und nachhaltig das eigene Leben ist. (Der Autor dieses Buches macht das (lokal) im Rahmen der Buddhistischen Gemeinschaft Gelnhausen und überregional im Rahmen von Triratna.)


Erläuterungen

Asura – Bewohner eine der sechs Welten (oder Bewusstseinszu­stände), in denen man sich befinden kann, ein wütender Kämpfer. Das Wort wir traditionell (aber unscharf) mit „Titan“ übersetzt.

Benares – (heute: Varanasi im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, die bis auf das 11. Jh. v.u.Z. Zurückgeht). Es ist die Stadt, wo der Buddha erstmals den Dharma darlegte. Sie gilt als spirituelle Hauptstadt Indiens und zieht noch heute unzählige Hindu-Pilger an, die hier im heiligen Wasser des Ganges baden und Bestattungsrituale vornehmen. In den gewundenen Straßen der Stadt liegen rund 2.000 Tempel.

Bhante(pali) bedeutet Herr oder Ehrwürdiger. Es wird meist gegenüber einem sehr vielweitere entwickelten Lehrer verwendet.

Bhārat Gaṇarājya(Sprache: Hindi) indische Bezeichnung für Indien

Bodh-GayaStelle, an der der Buddha seine Erleuchtung erreichte. Das Wortist zusammengesetzt aus bodh- (Erwachen, Erleuchtung) und Gaya (Name der nahegelegenen Stadt)

Brahmaneneine der Kasten im Hinduismus, nur Brahmanen dürfen religiöse Rituale vollziehen

Devas – „Götter“ im Hinduismus und Buddhismus, etwa vergleichbar mit den Engeln im Judentum, Christentum und Islam

Dharma – hier gewöhnlich die Bezeichnung für die Lehren des Buddha. Das Wort bedeutet Wahrheit, (Natur-)Gesetz, Wissenschaft, Lehre.

Erwachter – die deutsche Übersetzung von “Buddha”

Grüne Tārā – Bodhisattva, die für grenzenloses Mitgefühl zu allen Wesen steht. Sie wird immer sitzend dargestellt, im Begriff aufzustehen, um den leidenden Wesen aktiv zu helfen, ihre rechte Hand zeigt die Geste der Wunschgewährung. Sie hat grüne Haut, denn sie gehört zu einer Gruppe von grünen Wesen, genannt die Karmafamilie. Neben der Grünen Tārā gibt es noch 20 weitere Tārās, die Grüne Tārā ist aber die bekannteste davon. Ihr Bild ziert unseren Meditationsraum in Gelnhausen.

Karma – im Buddhismus jede absichtlich ausgeführte Handlung. Es wird davon ausgegangen, dass Handlungen Folgen haben, die (auch) auf den Verursacher zurückwirken. Im Hinduismus hingegen wird meist davon ausgegangen, dass es karmisch heilsam sei, sich an die Regeln und Beschränkungen seiner Kaste zu halten und die Brahmanen (bezahlte) Opfer für einen bringen zu lassen.

karunā = Mitgefühl

Kaste – die indische Gesellschaft wird gemäß der hinduistischen Religion in streng voneinander abgetrennte Kasten eingeteilt, die wichtigsten Kasten sind die Brahmanen (Sanskrit: ब्राह्मण, brāhmaṇa = Priester), katriya (Sanskrit: क्षत्रिय, Adel, Krieger, Beamte) und die vaiśya (Sanskrit: वैश्य = Kaufleute, Händler, Großgrundbesitzer) und śūdras (Sanskrit शूद्र, = Arbeiterklasse incl. Handwerker), darunter stehen die Dalits (Kastenlose, Unberührbare). Auf diese Art schuf der Hinduismus eine Apartheidsgesellschaft mit einer arischen Mittel- und Oberschicht, und einer indigenen Bevölkerung, die man nicht einmal berühren durfte; so sollte eine Rassenvermischung verhindern werden.

Katriya (Sanskrit: क्षत्रिय) höchste indische Kaste, umfasst Adel, Krieger, Beamte

Messias – das Wort bezeichnet seit dem Propheten Jessaja die Erwartung des rechtmäßig von Gott eingesetzten Königs. Der Begriff (hebräisch משיח, griechisch transkribiert Μεσσίας, ins Griechische übersetzt Χριστός Christós, latinisiert Christus) stammt aus den heiligen Schriften im Judentum, dem Tanach, und bedeutet „Gesalbter“. Er bezeichnet nach dem Tanach den Retter und Friedensbringer der Endzeit.

Mettā (Pali) eine sehr positive Emotion: Wohlwollen, Zuneigung, (nichterotische) Liebe, oft als „liebende Güte“ übersetzt. Mitunter wird sie auch als „Allgüte“ bezeichnet, denn mettā soll allen Wesen in gleicher Weise entgegen gebracht werden. Es ist das, was beispielsweise Jesus meint, wenn er sagt, man solle nicht nur seinen Nächsten lieben wie sich selbst, sondern sogar seinen Feind

Mettā-Sangha – Bezeichnung für die von Yuz und Amita gestiftete Spirituelle Gemeinschaft

Pataliputra – Die Stadt (das heutige Patna) an der Mündung des Son in den Ganges wurde zu Buddhas Zeit von König Ajatasattu (unter dem namen Pataligama) gegründet worden. Ajatasattus Sohn Udayin machte sie dann zur Hauptstadt des Königreiches Maghada. Sowohl der Buddha als auch Mahavira besuchten die Stadt mehrfach und im Jahr 253 v.u.Z. fand hier das dritte buddhistische Konzil statt.

Preta - „hungriger Geist“, eine Person, die von neurotischem Verlangen getrieben wird

Puruschapura - Heute heißt die Stadt am östlichen Ausgang des Chaiber-Passes Peschawar und hat 2 Mio. Einwohner; zu Jesu´ Zeiten war die Stadt erst vor wenigen Jahrzehnten von den buddhistischen Königen Gandharas gegründet worden.

Rad des Lebens / Rad des Werdens – häufig (fälschlich) als „tibetisches Lebensrad“ bezeichnet – ist eine Darstellung, wie es zum Wiedererscheinen („Wiedergeburt“) kommt, wie wir in Abhängigkeit von falschen Projektionen Dinge begehren – in der Erwartung, dass diese uns wirklich dauerhaft glücklich machen können, wozu sie allerdings nicht in der Lage sind. Dauerhaftes Glück gibt es nach buddh. Überzeugung erst mit der Befreiung, dem Erwachen, dem Erreichen des Nirwana.

Rājagṛha – zu Buddhas Zeiten die Hauptstadt des Königreichs Maghada. Hier fand kurz nach Buddhas Tod das erste buddhistische Konzil statt. Heute ist die 50.000 Einwohner zählende Stadt relativ unbedeutend, sie heißt jetzt Rajgir und liegt im indischen Bundesstaat Bihar. In unmittelbarer Nähe lag die größte buddhistische Universität, wo gleichzeitig etwa 15.000 Studierende von 1000 Professoren unterrichtet wurden (Diese Zahlen beziehen sich aufs 5. Jhd. u.Z.)

Taxila - war die historische Hauptstadt des Reiches Gandhara, das sich über die östlichen Gebiete des heutigen Afghanistan und den Nordwesten Pakistans erstreckte. Die Herrschaft hatten ab etwa 19 u.Z. die Parther. Deren König Gondophares soll der Überlieferung gemäß den Apostel Thomas an seinem Hof zu Gast gehabt haben. (Quelle: Wikipedia 19.4.2024)

vaiśya - im indischen Kastensytem die Bezeichnung für die aus Kaufleuten, Händlern, Geldverleihern und Groß­grund­besitzern               bestehende dritte Kaste der     traditionellen vier Kasten des Hinduismus.


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