Horst Gunkel, Die Jesus-Trilogie - Band 2: Jesus - die Jahre 30 - 96 - Einleitung letztmals bearbeitet am 16.7.2025
Die fett und kursiv gedruckten Begriffe sind am Ende der Seite erläutert.
Was bisher geschah
Jesus von Nazareth war im Alter von zwölf Jahren bei einem Gespräch mit Rabbinern im Tempel von Jerusalem klar geworden, wie defizitär die jüdische Religion war. Die Mehrheit der Rabbiner war buchgläubig. Jedem vernünftigen Einwand begegneten sie stets mit dem Argument „Es steht abergeschrieben...“. Was im Tenach stand, galt für sie als authentisches Wort Gottes und dürfe nicht hinterfragt werden.
Jesus hatte aber damals im Tempel von Jerusalem auch gehört, dass es Juden gab, die eine andere Auslegung des Tenach hatten: die Essēner. Noch im gleichen Jahr verließ er seine Eltern und ging in eine Gemeinde der Essēner in der Oase En Gedi, wo er ein Jahr blieb. Er erkannte, dass das, was die Essēner praktizierten, näher an der Wahrheit war, aber auch hier gab es eine gewisse Buchgläubigkeit. Da er aber inzwischen von zwei anderen Gemeinschaften gehört hatten, den Therapeuten, die in Ägypten angesiedelt waren, und einer Gruppe, die einem Erwachten folgen würde und in Antioch angesiedelt sei, entschloss er sich, zu letzterer zu gehen.
Leider stellte es sich dort heraus, dass diese Gruppe nicht mehr bestand. Er fand aber Dimitros, einen alten Mann, dessen Vater der Lehre des Erwachten gefolgt war. Das, was Dimitros ihm über diese Lehre erzählte, war so überzeugend, dass Jesus beschloss in dieses ferne Land Bhārat Gaṇarājya zu gehen um die Anhänger des Erwachten zu suchen. Mit einer Karawane reiste er durch zahlreiche Kulturen, die sich in den heutigen Ländern Syrien, Irak, Iran, Afghanistan und Pakistan befanden, bevor er Indien (Bhārat Gaṇarājya) erreichte.
Jesus praktizierte dort einige Monate in einem buddhistischen Kloster, wurde aber entlassen, nachdem er einen Anfall von Jähzorn hatte. Er wanderte weiter und praktizierte in einem Kloster der Jains. Auch dieses verließ er nach einigen Monaten, weil er erkannte, dass die Lehre von Mahavira, des Gründers der Jainismus, der Lehre des Buddha unterlegen war.
Er
wanderte
abermals weiter und nach einigen Monaten, in denen er als
Zimmermann arbeitete, ging er zu einem Guru, der
ihn in Heilkunst, Meditation und Dämonenaustreibungunterrichtete.
Als er dort nichts mehr lernen konnte, suchte er einen anderen Guru
auf,
der
sich mit paranormalen Praktiken beschäftigte, auch dort lernte er
dazu. Eine dieser Praktiken war, den eigenen Tod vorzutäuschen,
sich begraben zu lassen und Tage später wiederaufzuerstehen.
Er überwarf sich mit diesem exzentrischen Guru und kam zu Brahmanen, die ihm Sanskrit beibrachten und in die Lehren des Brahmanismus einführten. Das ging einige Jahre gut, dann jedoch musste Jesus fliehen, denn er lehrte Geschichten der Veden und solche vom Buddha sowie buddhistische Ethik auch den niederen Kasten, was im Brahmanismus verboten ist und die Brahmanen nach seinem Leben trachten ließ.
Jesus konnte in einem buddhistischen Kloster untertauchen, wo er einige Jahre verbrachte, hier erlernte er die singhalesische Schrift, in der der Pāḷikanon ursprünglich verfasst war, außerdem unterrichtete er Laienanhänger des Buddha. Aber er wollte nicht dauerhaft in diesem fremden Land bleiben, sondern zurück in seine Heimat, um den Menschen dort das zu vermitteln, was er gelernt hatte – soweit er annahm das es vermittelbar war. Außerdem wollte er an Stelle der Buchgläubigkeit eine von Verstand und mitfühlender Liebe getragene Ethik vermitteln.
Daher machte er sich auf den Rückweg Richtung Palästina. Unterwegs versuchte er sich als Prediger, er übte gewissermaßen das ein, was er in seiner Heimat machen wollte. Allerdings musste er sowohl bei den Paganisten als auch bei den Anhängern des Zoroastrismus Verfolgung erleiden und fliehen.
Auf dem weiteren Rückweg reflektierte er das, was er gelernt hatte und plante sein weiteres Vorgehen.
Dies ist eine äußerst knappe Zusammenfassung von Band 1 (Jesus – die erste Indienreise). Sie genügt so eben, um den weiteren Gang der Handlung zu verstehen. Viele Einzelheiten von Jesu weiterem Handeln werden aber erst richtig verständlich, wenn man auch den ersten Band gelesen hat. Ich empfehle daher dringend, zunächst den äußerst spannenden Band 1 zu lesen.
Horst Gunkel
Erläuterungen
Antioch – war eine der Hauptstädte des Seleukidenreiches, Neugründung im Jahre 300 v.u.Z. (nach einem Erdbeben). Die Stadt heißt heute Antakya und liegt im äußersten Süden der Türkei an der syrischen Grenze (nahe Aleppo). 64 v.Chr. verleibte sich das Römische Reich die Reste des Seleukidenreiches ein, Antioch wurde zur Hauptstadt der Provinz Syrien (neben Ägypten die reichste Provinz des Römischen Reiches). Zu Jesu´ Zeiten hatte Antioch 500.000 Einwohner und war damit eine der vier größten Städte des Reiches (neben Rom, Alexandria und Karthago).
Bharat Ganarajya – (Sprache: Hindi) indische Bezeichnung für Indien
Brahmā – einer der Hauptgötter des Hinduismus, er gilt dort als der Schöpfer. Der Buddhismus kennt keinen Schöpfergott.
Brahmanen – eine der Kasten im Hinduismus, nur Brahmanen dürfen religiöse Rituale vollziehen
Brahmanismus – indische Religion, in der (u.a.) einen Brahman (Gott) verehrt wird. Der B. heute als Hinduismus bezeichnet.
Buddha – wörtlich: Erwachter (oder Erwachte); Person, die das Ziel desBuddhismus erreicht hat und damit befreit ist von den Fesseln des Ichglauben
Erwachen – andere spirituelle Traditionen sprechen von Erleuchtung, im Buddhismus verwenden wir besser den Ausdruck „Erwachen“ für das, was der Buddha erreicht hat. Während unter „Erleuchtung“ jeder etwas anderes verstehen kann, beschreibt „Erwachen“ das spezifisch Buddhistische, die Tatsache, dass die erwachte Persondie drei Wesensmerkmale dukkha, anicca und anattā völlig verwirklicht hat. Es ist für die erwachte Person so, als seialles, was vorher war, so absurd und unlogisch wie ein Traum, daher der Ausdruck „Erwachen“.
Erwachter – Synnonyn für den Buddha, einer der Erwachen erreicht hat.
Essēner - eine religiöse Gruppe im antiken Judentum vor der Zerstörung des zweiten Tempels (70 n. Chr.) bezeichnet, deren wesentliche theologische Hauptmotive die „messianische Naherwartung“ und die „Kritik am unreinen Tempelkult“ in Jerusalem waren. Nach verschiedenen Angaben zeitgenössischer Autoren (Philon von Alexandria, Plinus d. Ä. und Flavius Josephus) befolgten sie strenge, zum Teil asketische Lebensregeln. Demnach war sie eine im 2. Hd. v. Chr. entstandene jüdische Ordensgemeinschaft in Palästina, die möglicherweise auch vom Zorastrismus, Pythagoreismus und vom Buddhismus beeinflusst worden war. (Wikipedia 10.1.24)
Guru – spiritueller Lehrer und/oder Anführer
Jainismus – Der Jainismus ist eine indische Relgion, die es seit etwa 3500 Jahren gibt (teilweise wir er auf noch älter geschätzt. Seine großen Lehrer werden als „Furtbereiter“ bezeichnet, weil sie die Furt auf gezeigt haben, zu denen es an das andere Ufer (Nirwana) geht. Historisch belegt ist der letzte dieser Furtbereiter, Mahavira der zur gleichen Zeit lebte wie der Buddha. Er war radikaler als der Buddha und gewissermaßen sein Konkurrent auf dem Markt der neuen Religionen Indiens vor 2500 Jahren. Im Gegensatz zum Buddhismus ist der Jainismus in Indien niemals verschwunden. Heute bekennen sich in Indien mindestens fünf Millionen Menschen zum Jainismus.
Jains – Anhänger der Religion des Jainismus
Kaste – die indische Gesellschaft wird gemäß der hinduistischen Religion in streng voneinander abgetrennte Kasten eingeteilt, die wichtigsten Kasten sind die Brahmanen (Priester), kṣatriya (Adel, Krieger, Beamte) und die vaiśya (Sanskrit: Kaufleute, Händler, Großgrundbesitzer) und śūdras (Arbeiterklasse incl. Handwerker), darunter stehen die Dalits (Kastenlose, Unberührbare). Auf diese Art schuf der Hinduismus eine Apartheidsgesellschaft mit einer arischen Mittel- und Oberschicht, und einer indigenen Bevölkerung, die man nicht einmal berühren durfte; so sollte eine Rassenvermischung verhindern werden.
Mahāvira - wörtl.: „großer Held“ gilt vielen als der Begründer der indischen Religion Jainismus, die etwa zeitgleich mit dem Buddhismus entstanden ist. Die Lehre des Jainismus existiert in Indien bis auf den heutigen Tag; außerhalb des Subkontinents konnte sie jedoch – im Gegensatz zur Lehre Buddhas – nie nennenswert Fuß fassen. (Quelle: Wikipedia)
Paganisten - Das moderne Wort pagan dient in der Geschichte des Christentums als Begriff zur abwertenden Kennzeichnung von religiösen Formen, die nicht im Zusammenhang der christlich-jüdischen Überlieferung oder Kultpraxis stehen. Wie heidnisch bezeichnet es vor- oder außerchristliche religiöse Elemente. Seit der Spätantike wurden die noch nicht christianisierten Dörfler und Bauern mit dem lateinischen Wort pagani (lat. pagus, »Dorfgemeinde, ländlicher Bezirk«) benannt
Pāḷi-Kanon – älteste Schriftensammlung des Buddhismus, hier sind u.a. die Lehrreden des Buddha enthalten
Rabbiner - das ist ein Funktionsträger in der jüdischen Religion. Seine Hauptaufgabe ist es, die Tora (ein Teil des Tenach) zu lehren. Die Grundform des Rabbiners entwickelte sich, als sich gelehrte Lehrer versammelten, um die schriftlichen und mündlichen Gesetze des Judentums zu kodifizieren.
Sanskrit – eine altindische Schriftsprache, die um 1500 v.u.Z. entstand, um die Veden, die heiligen Texte des Hinduismus niederzuschreiben.
Tanach - oder Tenach (hebr. תנ״ך TNK) ist eine von mehreren Bezeichnungen für die Hebräische Bibel, die Sammlung der heiligen Schriften des Judentums er enthält unter anderem die Tora (Weisung). Das Christentum hat alle Bücher des Tanach - etwas anders geordnet – übernommen. Sie sind das Alte Testament.
Therapeuten - (altgr. Θεραπευταί) waren eine der Mystik zugewandte Gruppe jüdischer Einsiedler im Ägypten vom Anfang des 1. Jhd. v. u.Z. Die Quelle dessen, was wir über die Therapeuten wissen, ist Philon von Alexandria der in der ersten Hälfte des 1. Jhd. u.Z. lebte. Er beschreibt die Therapeuten in der Schrift De Vita contemplativa („Über das kontemplative Leben“). Die Therapeuten gelten mit den Essenern als Vorläufer des christlichen Mönchstums. Von einigen Historikern wird die Hypothese vertreten, dass die Bezeichnung Θεραπευταί für den vorchristlichen Mönchs- und Nonnenorden möglicherweise eine Verformung des Sanskrit-/Paliwortes „Theravada“ war, einer Form des Buddhismus. (nach: Wikipedia 10.1.2024)
Veden – heilige Schriften des Hinduismus.
Die vier klassischen Veden sind Rigveda, Samaveda, Yajurveda und
Atharveda. Alle hinduistischen Religionen akzeptieren die
Unantastbarkeit dieser vier Veden, jedoch rechnen einzelne
Glaubensrichtungen individuell oft noch weitere Schriften hinzu.
Zoroaster – Anhänger des Zoroastrismus
Zoroastrismus bzw. Zarathustrismus (auch: Mazdaismus oder Parsismus ist eine Religion, die von Zarathustragestiftet wurde. Der Begriff wurde vermutlich erst im 19. Jahrhundert n. Chr. gebräuchlich. Die Religion Zarathustras, die auf sehr alten indoarischen Traditionen und Überlieferungen fußt, entstand zwischen 1800 und 600 v. Chr. Ihre Herkunft ist umstritten. Sie breitete sich etwa im 7. bis 4. Jahrhundert v. Chr. im iranischen Kulturraum (von Gemeinschaften im östlichen Kleinasien und in Mesopotamien über Persien bis zum zentralasiatischen Raum) aus. (nach: Wikipedia 21.1.2024)
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